heute etwas kürzer gibt es, wie im letzen Artikel versprochen, einen Bericht zum so genannten Kartoffelturm. Dies ist eine äusserst platzsparende Möglichkeit Kartoffeln, bzw. wie man hier sagen würde Erdäpfel, anzubauen.
Der Begriff Guerilla Gardening bezeichnet eigentlich eine urbane Bewegung in der es unter anderem darum geht, zum Teil auch aus Protest, auf öffentlichen Flächen Blumen, Gemüse etc. anzupflanzen. Da gibt es zum Beispiel die Idee der Samenbombe, einer kleinen Kugel aus Lehm Erde und Samen, die man unerkannt und problemlos auf öffentlichen Flächen fallen lassen, oder mit einem gezielten Wurf platzieren kann. In der letzten Zeit hat sich Guerilla Gardening auch in die Richtung urbaner Selbstversorgung entwickelt. Ideen wie möglichst platzspaarend, mit den in einer Stadt vorhandenen Ressourcen wie Balkonen und Dachterassen, zumindest ein Teil des Obst- und Gemüseeigenbedarfs gedeckt werden kann. Dort begegnen einem dann auch Begriffe wie "vertical gardening" oder "Salat-Ampel".
Jetzt aber zum Kartoffelturm:
Drahtzylinder normal |
Drahtzylinder zusammengedreht |
Schicht für Schicht - Kartoffeln - Erd |
getriebene Kartoffeln |
fertig aufgefüllter Kartoffelturm |
Die Kartoffeln am besten ringförmig am Rand entlang platzieren, damit die Pflanzen schnell ans Licht kommen. Die Kartoffeln hatten wir noch vom letzen Jahr übrig. Wenn man Kartoffeln lange genug dunkel lagert treiben aber in der Regel die meisten aus. Wenn das Austreiben schon so weit fortgeschritten ist wie bei uns, muss man aufpassen, das beim Auseinanderziehen der Kartoffeln nicht die dünnen Triebe abbrechen. Wir haben den optimalen Zeitpunkt etwas verpasst, besser wäre es die Kartoffeln einzupflanzen sobald die Triebe wenige cm lang sind. Ist der Turm voll schüttet man oben noch eine Kanne Wasser drüber und das wars eigentlich. Jetzt heisst es Geduld und warten. Je nach Standort und Wetter muss man natürlich ab an giessen.
Im Herbst muss man lediglich den Draht Zylinder öffnen und es purzeln einem die Kartoffeln entgegen. Die äquivalente Anbaufläche für diesen Turm (Durchmesser ca. 60cm) wären sicher einige Quadratmeter. Also Platz- UND Arbeitsersparnis, was will man mehr.
In Kürze werden hier ein paar Bilder folgen wie sich der Kartoffelturm entwickelt hat. Bis dahin hoffe ich, ich konnte euch inspirieren. Solltet ihr Erfahrung mit Kartoffeltürmen haben oder eine Anregung, schreibt bitte einen Kommentar.
Bis bald im nächsten Artikel,
Euer Michi